Zur Philosophie kam ich mit fünfzehn Jahren. Es war Sommer und ich das erste Mal in meinem Leben verliebt. Alles war aufregend, ich brannte darauf, die Welt zu entdecken. Entdecken, das hieß, mit Freunden um die Häuser zu ziehen, zu tanzen, das war der erste Kuss. Aber, das spürte ich in diesem Sommer, Welt zu entdecken, bedeutete für mich auch, still dazusitzen, nachzudenken, im Kopf und Herzen neue Räume aufzustoßen. Das erste Mal nannten mich Freunde einen Philosophen. Auch machte ich die Erfahrung, dass zu philosophieren nicht nur aufregend sein kann, sondern sogar orientierend und geradezu therapeutisch in schwierigeren Stunden. Manches hat sich seitdem geändert. Geblieben aus dieser Zeit sind neben vielen meiner Freunde die Liebe zur Philosophie, die Freude an neuen Perspektiven und die Erfahrung, dass Philosophie maßgeblich helfen kann, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.