Freiheit ist keine Privatsache. Unsere individuelle Freiheit basiert darauf, dass wir uns gemeinsam an Regeln binden: „Ohne Schutz und ohne Einschränkungen durch das Gesetz muss die Freiheit zu einer Tyrannei der Starken über die Schwachen führen“, schrieb daher Karl R. Popper. Liberalismus heißt nicht Anarchismus, sondern einen Schutz von Freiheit durch Staat und Gesellschaft. Doch welche Freiheit ist hier gemeint? Dass uns keine Hindernisse im Weg stehen? Dass wir Herr unserer eigenen Handlungen sind? Dass wir nicht auf die Großzügigkeit anderer Menschen angewiesen sind?
In dieser Debatte stehe ich neo-republikanischen Ansätzen wie denjenigen Philip Petits nahe. Insbesondere ungleiche Machtverhältnisse stehen unserer Freiheit entgegen. Das hat Konsequenzen auch für die Einrichtung von Marktwirtschaft. Hier stehe ich für einen starken Ordoliberalismus. Der Markt braucht Regeln, um sein eigenes Funktionieren zu gewährleisten und um die Freiheit benachteiligter Akteure zu schützen. Aber nicht nur der Staat ist gefragt, auch Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, statt passiv auf vermeintliche Sachzwänge zu reagieren. Das gilt auch für die neuen Herausforderungen des Digitalen. Eine selbstbewusste Corporate Digital Responsibility ist entscheidend, um eine freiheitliche Gesellschaft zu sichern.